D-Ribose (Desoxyribose) – Allgemein über die D-Ribose

D-Ribose

D-Ribose (Desoxyribose)

Allgemein über die D-Ribose

Die D-Ribose ist ein klassisches Zuckermolekül, also eine Zuckerart mit fünf Kohlenstoff-Atomen. Sie kommt überall im menschlichen Körper vor. Das bedeutet, dass sie in jeder Zelle vorhanden ist, da sie Bestandteil der menschlichen DNA ist. Neben den menschlichen Zellen ist D-Ribose auch in allen tierischen und pflanzlichen Zellen vorhanden. Die D-Ribose ist ebenso ein Bestandteil von wichtigen Molekülen wie ATP, AMP und ADP, die für die Energiebereitstellung im menschlichen Körper zuständig sind. Das Adenosintriphosphat (ATP) wird beispielsweise bei allen Prozessen im Körper genutzt, bei welchen Energie benötigt wird. Darüber hinaus wirkt die Ribose ebenso als sekundärer Botenstoff zur Stärkung von nervösen oder hormonellen Wirkungen in der Zelle. Deswegen stuft man die Ribose als hochwertigen und klassischen Energieträger ein, da sie als eine besonders schnelle Energiequelle eingesetzt und zur Verfügung gestellt wird. Die D-Ribose wird mit fast allen Nahrungsmitteln eingenommen. 

 

D-Ribose in Sportlerkreisen

D-Ribose ist in Sportlerkreisen seit Jahren als Nahrungsergänzung bekannt, da bei einer Muskeltätigkeit relativ viel Energie verbraucht wird, der Vorrat an ATP in den Muskelzellen klein und die Nachproduktion ein relativ kritischer Faktor ist. Wird beispielsweise eine größere Menge zugeführt, wie zum Beispiel ab 5-15 g täglich, dann kann sich zwischen den Trainingseinheiten die Produktion von ATP und somit auch die Regenerationsphase verkürzen. Dabei bleiben unerwünschte Nebenwirkungen aus, da die D-Ribose ähnlich wie bei der Galaktose im Vergleich zu anderen Zuckerarten anders verstoffwechselt wird. Somit sinkt beispielsweise nach der Einnahme von D-Ribose deutlich der Blutzuckerspiegel ab. Der gleiche Effekt wurde auch bei Diabetikern erstmals 1957 nachgewiesen.

 

Weitere Einsatzgebiete

Während Bizeps, Trizeps und weitere Muskelpartien beispielsweise nachts auch mal ausruhen dürfen, braucht das Herz Energie ohne Pause – also ATP. Im Jahr 1978 wurde entdeckt, dass das Herz D-Ribose zur Gewinnung von Energie auf die gleiche Weise nutzt, wie die Skelettmuskulatur. Danach begannen zahlreiche Kardiologen im Bereich der Behandlung von Herzerkrankungen den möglichen Einsatz von D-Ribose zu untersuchen. Am Klinikum Großhadern erzielte ein klinischer Versuch die ersten Ergebnisse im Jahr 1992. Dabei wurden 20 Herzinfarktpatienten und andere Patienten, deren Herzmuskel schlecht durchblutet war, wegen einer Gefäßverengung als Experimentalgruppe genommen. Eine Hälfte bekam viermal täglich je 15 g D-Ribose im Wasser gelöst. Die andere Hälfte bekam ein Placebo, also Traubenzucker Wasser. 

Bei den Patienten, die täglich die D-Ribose zu sich genommen haben, stieg deutlich die Herzleistung an und die Produktion von ATP beschleunigte sich um das Zehnfache. Eine Pilotstudie aus dem texanischen Dallas (USA) konnte gegen das chronische Müdigkeitssyndrom (CVS) und Fibromyalgie (FMS) Erfolge mit Ribose erzielen. FMS ist als ein unheilbarer Faser-Muskel-Schmerz bekannt, der auch von Schlafstörungen begleitet wird. Eine gestörte Sauerstoffversorgung, die durch ein ATP-Defizit bedingt ist, spielt scheinbar bei beiden Erkrankungen eine Rolle. Knapp 70 % von insgesamt 41 Probanden zeigten eine deutliche Symptomverringerung, nachdem sie eine Tagesdosis von 15 g Ribose über 18 Tage eingenommen hatten.

 

Nebenwirkungen

Nur bei einer sehr hohen Menge an Ribose treten unerwünschte Begleiterscheinungen auf. Deshalb ist die richtige Dosis sehr wichtig. Natürlich ist die Sicherheit von Ribose auch wie bei anderen Stoffen stark davon abhängig, wie viel eingenommen wird. Die Tagesdosierung liegt im Normalfall zwischen 3 und 5 g, da hier keine Nebenwirkungen bekannt sind. Anderseits ist Ribose eine Zuckerart, die den Insulinspiegel beeinflussen und hypoglykämische Folgen haben kann. Diabetiker sollten daher ihren Arzt vor der Einnahme konsultieren. Je höher die Dosis wird, desto mehr nehmen zum Beispiel Darmstörungen zu. Daten über Risiken während der Stillzeit oder Schwangerschaft liegen nicht vor.

 

Wie stellt der Körper selbst Ribose her?

Im Körper werden alle lebensnotwendigen Verbindungen durch eine Serie von biochemischen, komplizierten und metabolischen Pfaden hergestellt. Die Ribose ist dabei auch keine Ausnahme. Ribose wird im Körper aus Glukose über den metabolischen Pfad hergestellt, welcher auch Hexosemonophosphat-Zyklus (HMS) oder Pentosephosphatweg (PPP) genannt wird. In Herz- und Muskelzellen ist die Bildung von Ribose ein langsamer Prozess, denn hier fehlen leider wichtige Enzyme, die diese Pfadaktivität regulieren. Diese Verzögerung bei der Synthese von Ribose im Muskel- und dem Herzgewebe verzögert auch die Herstellung von Energie, wenn die Energiereserven durch Training oder eine Krankheit aufgebraucht sind. 

Ribose steht am Anfang des Stoffwechselprozesses, der für die Bildung von ATP zuständig ist. Wir sind uns jetzt im Klaren, dass ATP eine universelle Energiequelle aller lebenden Zellen ist. Die Ribose wird durch verschiedene Stoffwechselvorgänge im Körper produziert. Am Anfang dieser Vorgänge steht der Abbau von Glukose mithilfe von Sauerstoff. Der Aufbau von ATP-Reserven in den Zellen wäre ohne Ribose unmöglich. Die Produktion von ATP kann unter Umständen im Falle einer ungenügenden Körperversorgung mit Sauerstoff aus dem Blut nicht mehr ausreichend funktionieren, was dazu führt, dass dieser Energiespeicher geleert wird und der Körper weniger effektive Formen der Gewinnung von Energie finden muss. Die Spaltung von ATP über AMP, ADP und schließlich in die Bestandteile Inosin, Hypoxanthin und Adenin produziert einen immer geringer werdenden Energieanteil von Stufe zu Stufe. 

 

Re-Synthese

Es muss eine Re-Synthese erfolgen, damit die zellulären Energiespeicher wieder aufgebaut werden. AMP wird hierbei über den Zwischenschritt ADP zu ATP wieder aufgebaut. Bei mangelnder Sauerstoffversorgung oder andauernder körperlicher Belastung kann sich die Synthese verzögern, nämlich nach der Spaltung von AMP in die einzelnen Komponenten. Unter besonderen Bedingungen kann die sogenannte Re-Synthese einige Tage in Anspruch nehmen. In jedem Fall ist eine ausreichende Präsenz von Ribose zur Wiederauffüllung und zum Wiederaufbau der Energiespeicher notwendig. In Studien konnte nachgewiesen werden, dass die Einnahme von Ribose die Erholungsphase signifikant verkürzt, wenn Ribose Ischämie-Patienten verabreicht wurde.