Die Trennung analysieren

Trennung

Die Trennung analysieren

Fast jeder Mensch hat bereits einmal im Leben unter einer Trennung gelitten. Der Trümmerhaufen oder der Berg, der zu überwinden ist, scheint erstmal riesig zu sein. Es kommt als eine fast unlösbare Aufgabe vor, an deren viele Menschen zerbrechen können. Die Betroffenen stürzt der Verlust eines geliebten Menschen in ein tiefes Tal aus Trauer, Wut, Verzweiflung und Hilflosigkeit. Nicht selten kommen sogar Selbstmordgedanken oder Rachegefühle auf, wenn die Hoffnung auf ein Happy End endgültig weg ist. 

Um über eine Trennung hinwegzukommen, gibt es jedoch zahlreiche Wege aus dem Tal der Tränen. Normalerweise nimmt man eine Trennung nicht auf die leichte Schulter. Sie ist emotional sehr aufreibend und ein tiefer Einschnitt ins Menschenleben. Ganz egal wer sich von wem getrennt hat: Die Trauer, die Trennungsschmerzen und der Kummer sind immer Bestandteil einer Trennung. Jeder würde unterschreiben, dass es sich um die schlimmste Trennung überhaupt handelt, wenn man unter dem Verlust des Partners leidet. Die Gefühle sind unglaublich stark kurz nach dem Bruch und sie sind nicht einfach aufzuhalten, wobei es keinen anderen Weg gibt. 

Es ist dabei hilfreich zu wissen, dass jede Trennung in vier Phasen durchläuft, egal wie schwierig sie ist. Die Phasen 1 und 2 dauern je nach Länge der Beziehung bis zu einem Jahr und dann dauert es nochmals weitere 2-3 Jahre, um die beiden anderen Phasen zu durchlaufen.

 

Phase 1

In der ersten Phase wird die Trennung verleugnet und noch nicht wirklich realisiert. Die Trennung scheint wie ein nie vorübergehender böser Traum. In dieser Phase hofft man noch, wenn man sich ändern würde oder dies und jenes tut, wird alles wieder gut.

 

Phase 2

Der Schleier fällt bereits ein wenig in Phase 2 und heftige Gefühle brechen aus. Angst, Eifersucht, Verzweiflung gepaart mit innerer Unruhe, Selbstzweifeln und auch körperlichen Symptomen wie Schlaflosigkeit, Herzrasen, Magen- oder Kopfschmerzen oder körperliche Schwäche ähnlich einer Grippe. Viele Betroffene werden auch von Einsamkeit und Depressionen in dieser Phase geplagt.

 

Phase 3

Langsam schöpft man wieder neuen Mut in Phase 3. Der Schmerz und die Wut über die Trennung nehmen langsam ab, Sie beginnen sich wieder am Leben zu interessieren und haben wieder Momente im Leben, über die Sie Freude empfinden können.

 

Phase 4

Ihr Selbstvertrauen kehrt erst in Phase 4 wieder zurück. In dieser Phase können Sie aus der Distanz verstehen, warum die Partnerschaft zerbrach und heraus erkennen, welche Schwachstellen es in der letzten Beziehung gab. Sie bekommen neue Energie, mit der Sie eine neue Zukunft beginnen können.

Trennungen sind immer auch eine Chance zur Selbstfindung ist, weshalb Sie sich in allen Phasen intensiv mit sich selbst beschäftigen sollten.

 

Trennungsschmerzen brauchen Zeit

Die Verarbeitungsdauer hängt von der Länge der Beziehung ab. Da jeder Mensch anders trauert, gibt es keine Tabellen, nach denen man diese Dauer richten könnte. Sie benötigen einfach nur Zeit, um die Seele wieder zu heilen. Dieser Prozess erfordert Kraft und deswegen werden Sie nicht ganz so leistungsstark wie sonst in der Arbeit sein oder Sie werden vielleicht Leistungseinbußen haben. Je mehr Zeit vergangen ist, wird diese Kraft nach und nach zurückkehren. Wenn Sie nicht gegen Ihre Gefühle ankämpfen, werden Sie eine viel schnellere Verarbeitung bemerken. 

Es ist ratsam, sich mit anderen Gleichgesinnten während der Trennungsphase zum Thema Trennung auszutauschen. So helfen Sie sich selbst und damit auch andere Menschen. Wagen Sie sich wieder nach draußen, sobald Sie die schlimmsten Gefühle verarbeitet haben. Werden Sie wieder aktiv und beginnen Sie Dinge zu tun, die Sie schon immer vorhatten einmal zu tun wie z. B. mit einem neuen Hobby beginnen. Dies wird Ihnen auf Ihrem Weg zurück in ein glückliches und selbstbestimmtes Leben immens helfen.

 

Leben nach der Trennung

Die Trennung als Erfahrung ist ein lebenslanger Begleiter. Generell ist es nichts Schlimmes, denn an Erfahrungen kommt man menschlich weiter und wächst. Die folgenden Tipps können Ihnen das Leben nach der Trennung erleichtern und dabei helfen, wieder zu einem glücklichen und zufriedenen Leben Schritt für Schritt zurückzufinden:

  • Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst und schonen Sie sich, damit Ihre Seele wieder Kraft schöpfen kann.
  • Verbannen Sie aus den Augen und aus dem Sinn alle Dinge und Gegenstände, die Erinnerungen an Ihren Partner schaffen in den Keller. Stecken Sie am besten alles in eine Kiste und verschließen Sie diese.
  • In jeden Fall sollten Sie den Kontakt zum Ex-Partner vermeiden. Ausnahmen sind erlaubt, aber nur wenn es um Leben und Tod geht.
  • Lassen Sie die Finger von süchtig machenden Mitteln und lindern Sie nicht mit Alkohol Ihre Trennungsschmerzen. Das hilft überhaupt nicht – ganz im Gegenteil: Sie werden noch viel tiefer in diesen Teufelskreis hineingezogen. Stattdessen sollten Sie bewusst die vier Phasen der Trennung durchlaufen, um die Schmerzen zu verarbeiten. Danach werden Sie in Ihr neues Leben gestärkt heraustreten.
  • Das Auslassen der Gefühle an anderen hilft nicht bei der Verarbeitung. Die bessere Lösung wäre, dass Sie aufschreiben was Sie bewegt. Dann schütteln Sie bestimmt rückblickend über manche Situation den Kopf und Gewinnen von der Situation Abstand.
  • Seien Sie besonders an Wochenenden und Feiertagen aktiv. Beginnen Sie mit Hobbys, für die Sie schon immer Interesse gezeigt haben und treffen Sie unbedingt Freunde. Jedoch zwingen Sie sich auch nicht, wenn Sie wirklich keine Lust haben, denn alles kommt Schritt für Schritt zu seiner Zeit. 
  • Ein großer Rat: Positive Eigenschaft nicht aus den Augen verlieren, da Sie liebenswerte Eigenschaften haben, die nicht verschüttet werden dürfen. Rufen Sie aus Ihrer Erinnerung Ihre Erfolge und Fähigkeiten auf, sowie was Sie bereits erreicht haben. Und immer daran denken: Der Partner ist kein Maßstab für Glück, denn auch ohne ihn können Sie ein glückliches (vielleicht viel glücklicheres) und erfülltes Leben führen.

 

Männer und Frauen bearbeiten die Trennung unterschiedlich

Normalerweise überwinden Männer eine Trennung schneller als Frauen. Sie leiden natürlich auch unter Trennungsschmerzen, die sehr heftig sein können, aber in Hinsicht zu Frauen dauern Sie meist kürzer bei den Männern. Sie reflektieren rückblickend die Partnerschaft nicht so ausführlich wie die Frauen und Zweifeln dabei weniger an sich selbst. Daher fällt es ihnen nach der Trennung auch leichter nach vorne zu blicken und wieder auf Partnersuche zu gehen . Die Männer trauern der Ex nicht überwiegend nach und stürzen sich eher in eine neue Beziehung. In dieser Situation reagieren Frauen ganz anders. 

Frauen betrachten die Trennung als persönliche Niederlage, wenn sie vom Mann ausgeht und geben die Schuld für das Scheitern der Beziehung oftmals sich selbst. Sie haben über lange Zeit hinweg Selbstzweifel und neigen sehr, sich selbst zu quälen. Daran ist auch ganz schlimm, dass die Gedanken um nichts anderes mehr kreisen und Sie die Beziehung dabei immer wieder analysieren. Selbst gute Ratschläge für die Trennung von Freundinnen und deren objektiven Sicht können Sie nicht aus diesem Sog befreien. Diese Selbstzerfleischung legt sich erst nach und nach. 

 

Wie stark leiden die Kinder unter einer Trennung?

Die Kinder verlieren nach einer Trennung oft den Kontakt zum Vater, was für viele ein Trauma ist. Der Verlust ist dennoch möglich zu verarbeiten. Dabei kann der Vater entscheidend helfen. Oft entstehen tiefe seelische Verwundungen nach einer Trennung und nicht nur der Schmerz für den verlorenen gemeinsamen Alltag. Ohne Vaterkontakt fehlt das Grundgefühl von Sicherheit und Schutz, die zu den Urbedürfnissen gehören. 

Die Kinder können auch ohne schwerwiegende Folgen den Verlust verarbeiten, aber nur wenn der Vater als positives Vaterbild verinnerlicht werden kann. Die Mütter können dazu auch entscheidend beitragen sowie günstige soziale Einflüsse wie Verwandte, Freunde und Restfamilie. Aber die Väter tragen eine Grundverantwortung nach der Trennung, denn Vieles hängt von ihrer Toleranz und Geduld ab, besonders in strittigen Trennungssituation. Die Väter können die Trennung durch Kontaktangebote und freundliche Gesten wie Telefonate, kleine Geschenke, Postkarten oder Briefe am besten überbrücken.