Coming out – so wird der schwere Schritt leichter

Coming out - so wird der schwere Schritt leichter

Coming out – so wird der schwere Schritt leichter

In diesem Artikel erfährst Du, wie Du den Schritt zum Coming out gehen kannst.

Die Erfahrung eines Coming outs ist so einzigartig wie die Person, die sich outet. Für manche ist es ein langer und mühsamer Prozess, während es für andere ein einziges Gespräch sein kann. Aber egal, wie es geschieht, es ist ein wichtiger Schritt zur Selbstakzeptanz und zur Behauptung der eigenen Identität. Ein Coming out kann schwierig sein, aber es ist auch eine unglaublich befreiende Erfahrung sich zu outen. Es ermöglicht den Menschen, ihr wahres Ich zu sein und die Barrieren zu überwinden, die die Gesellschaft um LGBTQ+ Personen errichtet.

Wie kann ich feststellen, ob ich schwul bzw. lesbisch bin?

Vielleicht bist Du unsicher, wie Du dich und Deine Sexualität erklären sollst oder was deine sexuellen Empfindungen bedeuten sollen. Nehme Dir die Zeit und fühle dich nicht verpflichtet, dich sofort zu entscheiden, wie Du dich charakterisieren willst. Identitäten ändern sich mit der Zeit.

Mit der Zeit stellen viele Männer fest, dass sie schwul sind, da sie merken, dass ihr Verlangen nach Jungen und Männern stärker wird. Gelegentlich sind die sexuellen Gefühle so intensiv, dass sie nicht an eine bestimmte Person oder ein bestimmtes Szenario gebunden sind. Du wirst mit der Zeit entdecken, zu wem du dich hingezogen fühlst.

Viele Jugendliche beginnen mit 16 oder 17 Jahren zu überlegen, ob sie schwul oder lesbisch sind. In der Schule verliebst du dich vielleicht in einen Klassenkameraden oder einen Erwachsenen, der dasselbe durchgemacht hat.

– Warst du schon einmal in einen Mann oder einen Jungen verliebt?
– Hast du sexuelle Vorlieben und Träume in Bezug auf Männer oder Mädchen?
– Glaubst du, dass du anders bist als die anderen Jungen?

Wenn du diese Fragen im Moment noch nicht beantworten kannst, ist das nicht weiter schlimm. Du wirst mit der Zeit Vertrauen gewinnen.

Was bedeutet der Begriff Coming out?

Als Coming-out bezeichnet man den Prozess des öffentlichen Bekenntnisses zur eigenen sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität. Dies kann ein schwieriger Prozess sein, da man mit Diskriminierung und Stigmatisierung durch Freunde, Familie und die Gesellschaft konfrontiert sein kann. Das Coming out kann jedoch auch eine befreiende Erfahrung sein, da es Menschen ermöglicht, ihr Leben authentisch und offen zu leben.

Wie sollte ich ein Coming out vollziehen?

Sich als Teenager als schwul, lesbisch, bisexuell, queer oder pansexuelle Person zu outen, kann schwierig sein. Wenn du offen über deine Sexualität sprichst, kannst du von den Erfahrungen anderer profitieren, die diese Erfahrung gemacht haben. Eine örtliche Beratungsstelle oder eine Jugendgruppe wird Dir mit Sicherheit weiterhelfen können.
Wenn Du deine sexuelle Orientierung geheim halten willst, erzähle es nur Menschen, die es wahrscheinlich nicht anderen erzählen würden. Die Zeit, die du damit verbringst, deine sexuelle Orientierung mit deiner Familie zu besprechen, sollte ausreichen, um allen Beteiligten die Möglichkeit zu geben, sich zurückzuziehen und nachzudenken.

Falls es zu Anfeindungen oder Diskriminierungen kommen sollte, nur weil du dich als schwul, lesbisch oder queer geoutet hast, kannst du auch eine Klage gegen diejenigen einreichen, die Dich diskriminiert, beleidigt oder körperlich angegriffen haben. Denn Diskriminierung aufgrund der sexuellen Ausrichtung ist nach dem Gleichbehandlungsgesetz verboten. Beratungsstellen können Dir dabei helfen und weitere Möglichkeiten aufzeigen.

Wie reagiere ich richtig, wenn jemand die Absicht hat sich zu outen?

Wenn jemand sich vornimmt sich zu outen, ist es wichtig, unterstützend und verständnisvoll zu reagieren. Es ist wichtig, die Person wissen zu lassen, dass man sie liebt und unterstützt und dass man für sie da ist, egal was passiert. Es ist auch wichtig, auf die Gefühle der Person Rücksicht zu nehmen und Kommentare zu vermeiden, die als wertend oder verletzend aufgefasst werden könnten.

Erkundige dich, ob die Person Unterstützung benötigt. Für manche Menschen kann es hilfreich sein, den Prozess des Coming outs mental zu durchlaufen. Überlegt gemeinsam, wie am besten auf homophobe, biphobe, panphobische oder queer feindliche Kommentare geantwortet und diese bekämpft werden können.

Wie oute ich mich gegenüber meinen Freunden?

Den Mut zu haben, sich vor deinen Freunden zu outen, kann nervenaufreibend sein, aber es kann auch ein wirklich aufregender Abschnitt deines Lebens sein. Wenn Du dich zu deiner sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität bekennst, kannst Du das Leben leben, das Du dir wünschst. Es ist jedoch ganz natürlich, dass Du dir Sorgen darüber machen wirst, wie andere darauf reagieren werden. Überlege dir, wen Du informieren willst, bevor Du mit dem Coming out vor deine Freunde trittst. Mache dir eine Liste mit den Dingen, die Du sagen willst. Wenn Du dich entschieden hast, was Du sagen willst, drücke es in einer Form aus, die sich für dich natürlich anfühlt. Sei darauf vorbereitet, dass Du mit verschiedenen Reaktionen rechnen musst.

Fazit:

Sich zu outen ist ein mutiger Schritt, der oft zu einem authentischeren und erfüllteren Leben führt. Wenn Du ein Coming out in Erwägung ziehst, solltest Du dich gründlich informieren, dir Unterstützung holen und auf mögliche Reaktionen vorbereitet sein. Denke daran, dass schwul, lesbisch oder queer sein kein Verbrechen ist und Du nicht alleine bist und dass es viele Menschen gibt, die dich auf Deinem Weg unterstützen werden.