Corona-Krise – Innovationen und Ideenreichtum

Corona-Krise - Innovationen und Ideenreichtum

Not macht erfinderisch – wie die Corona-Krise Innovation und Ideenreichtum vorantreibt.

Die Pandemie hat die Welt hart getroffen. Sowohl die Wirtschaft, als auch die Wissenschaft und das soziale Leben sind durch die Krise beeinträchtigt und müssen sich aus ihrem Schockzustand erholen. Doch diese Not, dieser Schockzustand machen gleichermaßen erfinderisch: Welche Ideen haben Unternehmen entwickelt, um die Auswirkungen der Pandemie möglichst gering zu halten?

Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Krise sind mindestens bedeutsam. Sowohl der Rechtsstaat, als auch das Gesundheitssystem, der Einzelhandel, große und kleine Unternehmen und nicht zuletzt der einfache zwischenmenschliche Kontakt sind durch die Pandemie bedroht und eingeschränkt. Alle Menschen, seien es Kinder, Jugendliche oder Erwachsene sind betroffen; das Leben änderte sich für jeden von ihnen.
Wirtschaftlich ist Corona besonders für kleine Unternehmen wie Restaurants, Schankbetriebe oder Einzelhandelsgewerbe belastend: durch verschiedenartige Einschränkungen wie Ausgangssperren oder Schließungen und nicht zuletzt durch die Angst der Menschen, sich zu infizieren, haben sie große Umsatzeinbußen zu verzeichnen.

Wirft man einen Blick auf gesellschaftliche Folgen der Krise, so ist ein besonders wichtiger, wenn auch banal erscheinender Aspekt, das Fehlen von zwischenmenschlichen Kontakten und das Einstellen menschlicher Umgangsformen wie dem „Händegeben“ oder der Umarmung. Jedoch fehlen den Menschen auch Urlaub, Kontakt zu Verwandten und der allgemeine Gedanke von Freiheit; sei es, sich frei zu bewegen, seinen Geschäften frei nachzugehen, oder zu entscheiden mit wem man sich treffen möchte.

Doch verschiedene Unternehmer und Organisationen haben sich im Schöpfergeist, den Krisen wie Corona hervorbringt, betätigt und Innovation und neue Ideen geschaffen, die die Menschen die Krise besser überstehen lassen. Einige Beispiele.

 

Hochwertiges Essen bestellen in Oldenburg

Da während der Pandemie Restaurants zwangsgeschloßen wurden und nur noch Lieferservices geöffnet haben durften, hat die Stadt Oldenburg im Zuge des „Hilfsprojekts für Restaurant- und Gastronomiebesitzer“ die Initiative Lieferdienste-Oldenburg.de in die Wege geleitet. Diese hat das Ziel, auch Restaurants, die vor der Krise noch kein Lieferkonzept hatten, die Lieferung von Essen zu ermöglichen und im Umkehrschluss dem Verbraucher hochwertiges Essen, das nicht nur die traditionellen Lieferangebote wie Pizza, Burger und Pasta einschließt, zu liefern. Die Website Lieferdienst-Oldenburg.de bietet also Restaurants, die bisher vom Gastverkehr lebten eine Art Sammelplattform für Lieferungen und damit die Chance, auch während der Krise Umsatz zu erwirtschaften.

 

Spargeltaxi und Drive-In-Hofladen

Der 42-jährige Peter Zens betreibt den Erlebnisbauernhof, Hofladen und Streichelzoo „Gertrudenhof“ in Hürth bei Köln. Durch die Corona-Krise musste Zens Umsatzeinbußen von bis zu 80% hinnehmen und seine Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Obwohl sein Hofladen noch geöffnet sein durfte, hatte er doch unter dem Wegfall des Freizeitangebotes, wie auch unter der Angst der Menschen, Einzelhändler zu besuchen, die nicht unbedingt lebensnotwendig waren, zu leiden.

Bis er auf die rettenden Ideen für seinen Bauernhof kam: das Spargeltaxi und den Drive-In-Hofladen. Das Prinzip ist leicht erklärt: Kunden können online eine Bestellung tätigen, Zens liefert diese. Der Drive-In-Hofladen ist eine weitere Innovation des Kölners: Kunden des Hofladens nehmen vorbestellte Ware am Fenster ihres Autos in Empfang und bezahlen online über ein improvisiertes Zahlsystem, was eigentlich für das Puppentheater des „Gertrudenhofs“ gedacht war.

 

Tauchermasken als Atemmasken

Eine weitere kreative Innovation rettete in Italien Leben: Die Atemmasken des Start-Ups Isinnova aus Brescia. Als die Atemmasken in dem von Corona stark betroffenen Staat Italien knapp wurden, kamen die Gründer auf die Idee, Atemgeräte aus Tauchmasken der Marke Decathlon herzustellen. Dafür druckten sie Ventile im 3D-Drucker aus und bauten sie in die Tauchmasken ein. Das Krankenhaus testete die Masken und war überzeugt von der Idee, die voll funktionsfähig und kostengünstig herzustellen sei.

 

Hackathon #WirVsVirus

Eine ganze Reihe an Ideen für Innovation und das Überstehen der Corona-Krise lieferte der Hackathon #WirVsVirus, der sogar von der Bundesregierung unterstützt wurde. Ein gutes Beispiel für die Innovationsfreude und Euphorie, die sich während der Veranstaltung breitmachte, ist die Hamburger Initiative „Wir bleiben liquide.“, die sich intensiv damit auseinandersetzt, welche Fördermittel welchen Teilen der Bevölkerung zustehen. Die Website, die innerhalb von Tagen von Grund auf designt wurde, bietet einen einfachen Überblick über Fördergelder, die Personen verschiedener Berufsgruppen während der Pandemie zustehen.

Es ist ersichtlich, dass die Krise, trotz aller negativen Aspekte, die hier keiner näheren Erläuterung bedürfen, für Innovation und neue Ideen, sowohl in der Wirtschaft, als auch Wissenschaft mit sich bringt. Krisen bieten immer neue Chancen für Kreativität und Schöpfer- wie Gründergeist und können somit nicht als ausschließlich schlecht, sondern auch als Katalysator guter Ideen angesehen werden.